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А. Маньков - Иностранные известия о восстании Степана Разина

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Martius, 1671.

Was auch eine Zeit her von des Rebellen in der Moscau gäntzlichen Niederlage verlauten wollen, solches continuirte nun gar nicht, sondern man hatte im Gegentheil sichere Nachricht, dass beyde Theile wegen des Winters und grossen Korn-Mangels sich nur eine Zeit lang auff eine grosse Ferae von einander begeben hätten (S. 78).

Continuatio VIII der Zehen-jährigen Historischen Relation…diβ auff den jetzigen Michaclis-Marckt 1671…Leipzig, 1671

April, 1671.

Mit einigen Passagirern aus der Moscau erhielt man von dem Rebellen Stephan Razin so viel Nachricht, dass seinet wegen allda noch immer gute Auffsicht muste gethan werden, und dass so viel erschlagene, gefangene, gehangene und ersäuffte nicht von des Razin Armee, sondern lauter neue rebellirende Moscowitische Bauren gewesen waren (S. 8).

Junius, 1671.

So viel letzlich die Rebellen in Moscau belangte, meldeten Brieffe von dannen selbst, dass man solchen Rebellen noch letzlich gefangen kriegt, und ihn nun in kurzten nach der Stadt Moscau bringen wiirde; ja es solten auch uber dies sich alle Stadte selbiger Gegend, biss auff Astracan hierauff wieder den Czar, als ihren Herrn, ergeben haben, wovon die Confirmation zu erwarten (S. 52).

Julius, 1671.

….Auff diese Weise waren sie in die Stadt Moscau gebracht, und so fort gerade zu nach dem Richt-Platz, woselbst ein Feuer angelegt gewesen, gefuhret worden. Wie sie nun dazu kommen, hatte man den Haupt-Rebellen mit denen Armen empohr gezogen, und ihm 18 biss 20 Schlage mit einer Knotze gegeben, die er aber nicht gross geachtet, inmassen er auch dieses gar Mannlich ausge-standen, dass man ihn hierauff mit dem Riicken auffs Feuer geleget, und denselben etwas braten lassen, wobey er indessen vom Bojar Dolgerock und etlichen andern uber unterschiedliche Dinge befraget worden, auf derer etliche er gar frisch geantwortet, auff einige aber auch gantz keine Antwort geben wollen, und zwar solte er, als die Rede ging, hierbey etliche Grandes beschuldiget haben, dass sie mit ihm correspondiret, welches aber annoch in geheim gehalten wurde.[190] Endlich ware er den 16 diss darauff nach dem grossen Marckte zu volliger Execution gebracht worden,[191] woselbst man ihm, nach vieler nochmahls angethanen Marter, Arme, Beine und Kopff abgehauen, und solche Stiicke nebst dem Rumpffe hernach auff Pfale gesteckt, das Eingeweide aber vor die Hunde geworffen, dabey Ihre Czarische Maj. denen Teutschen und andern frembden Natio-nen, als auch dem Persianischen Gesandten, die Gnade gethan, dass er sie durch viel Soldaten nahe hinzu fuhren lassen, umb solche Execution vor andrn recht mit anzusehen, und denen Ihrigen davon bericht zugeben, gestalt denn einige so nahe gestanden, dass sie auch von dem Blute bespriitzet worden: Was aber seinen Bruder anlangte, so hatte man selben zwar auch sehr gepeiniget, doch aber ihn noch letzlich perdoniret, alldieweil er versprochen, alle Schatze, die sein Bruder Stencko an interschiedenen Orten vergraben, anzuweisen, als die vor sehr gross gehalten wurden, und in Gelde, Kleyno-dien und andern bahren Mobilien bestehen solten. Ob nun wohl an solcher Execution, dass selbige nehmlich erzehlter massen geschehen, ferner kein Zweiffel war, so wolten dennoch die meisten noch biss dato nicht glauben, dass er der rechte Haupt-Rebelle Razin gewesen, sintemahl er selbst an seinem Ende annoch diese Worte gesprochen haben solte: Ihr todtet eurer Meynung nach den Razin, ihr habt aber den rechten nicht, und es sind noch viele Razins, so meinen Todt rachen werden (S. 74)

August, 1671.

Brieffe aus Moscau vom 16 Passato bekräfftigen auch nochmahls des offerwehnten Haupt-Rebellen, Steffan Razins Todt, meldeten aber daneben, dass seine Armee darum nicht innen hielte, rebellisch zu verfahren, und fast mehr als zuvor tyrannisiren, gestalt sie denn in der Stadt Astrackan den Metropoliten, den Rath und die vornehm-sten Burger, die auff die Zeitung von des Razins Gefängnüss sich wieder gut Moscowitisch bezeigen wollen, unmenschlich hingerichtet hatte (S. 94).

Continuatio X der Zehen-Jährigen Historischen Relation Ы& auff den jetzigen Oster-Marckt 1672… Leipzig, 1672

Decembr, 1671.

Was die Stadt Astracan belangte, würde selbigt von Sr. Charischen Maj. Armee annoch gar starck beschlossen, und hatten die darinnen findliche Rebellen sich neulich deswegen auff Gnade ergeben wollen, nachdem ihnen aber solche abgeschlagen worden, solten sie darauff die Resolution gefast haben, sich biss auff den letzten Bluts-Tropfen zu wehren, und ihr Leben endlich beysammen zu lassen, wesshalben es denn auch nunmehro scharff daher ging (S. 8).

Februar, 1672.

Von hiesiger Crone Commissarien in der Moscau wurde anher geschrieben, dass der Czar weder die Conjunction der Waff en beliebe, noch von der Restitution Kyow abstehen wolte: Weil aber indessen die wiederliche Zeitung von Astracan eingelauffen, dass nehmlich die Moscowitischen Volcker zwar Stadt und Schlos schon recuperirt gehabt, dennoch aber von denen Rebellen nochmahls unversehens wieder uberfallen, bezwungen, und gross- und klein davon nieder gehauen worden, so hätte der Czar solches starck appre-hendirt, und darum, sich etwas zu divertiren, aus seiner Residentz sich ein Lusthauss, das nicht weit davon, begeben, an seine Bojaren Befehl hinterlassend, mit denen Polnischen Commissarien inzwi-schen weiter zu tractiren[192] (S. 50–51).

Continuatio XXII Diarii Europaei, infertis variis actis publicis, oder Täglicher Geschichts-Erzehlungen Drey und Zwanzigster Theil, гиоггппеп erhalten theils was in dem Heil. Röm. Reich, theils auch in andern… Königreichen…in denen noch hinterstelligen Monathen deft 1670sten und ersten dreyen Monathen des 1671sten Jahrs denckwiir-digst vorgegangen…Franekfurt-am-Mayn. In Verlegung W. Serlins, 1671

Anno 1670 Octob. Moscau ist noch unruhig

Mitlerweil gienge es in der Moscau noch wunderlich her, dann sich bey den Rebellen auch ein naturlicher Erbe von den vorigen Konigen von Astracan und Casan eingefunden, welcher die Sache mit triebe, und wurde von Smolenzko und mehrern Orten vermeldet, daβ die Rebellen schon 75 bis 80 Meilen von Moscau gewesen waren und in drey Armeen vertheilt marchirten. Daβ auch der Feldherr Doloruko zwar machtig gegen sie aubgegangen von vielen seiner Volcker aber, welche das Gewehr nieder geleget und sich zu den Rebellen begeben hatten, schandlich ware verlassen worden.

So meldeten auch Brieffe selbst auβ Moscau vom 16. dito an gute Leute geschrieben, daβ nun im Silber und Golde in der Stadt Moscau nichts zu thun stiinde, weil die meisten Grossen wider den Rebellen zu Felde gegangen waren und die hinterbliebene mit dem Czar taglich rathschlagten, wie diese grosse Rebellion mochte zu dampffen seyn (S. 146).

Anno 1670 Novemb

Auβ der Stadt Moscau hatte man Brieff von dreyerley Datis, das Letzte war vom 8/18 Dito dieses Inhalts: Daβ zwar der Czar annoch eine grosse Musterung unter seinen Leuten halten Hesse, daβ aber doch indessen die froliche Zeitung continuirte, wie der Haupt-Rebell Stephan Razin von der Czars Armee unter dem Feldherrn Doloruko nicht allein auβ dem Feld geschlagen ware, sondern auch den Weg hin, den er gekommen ware, verfolgt wurde, und man zur Wieder-Eroberung der abgenommenen Lander grosse Hoffnung hatte. Andere wolten, daβ Astracan schon wieder in deβ Czars Gewalt ware. Von auffgegrabenen Strassen aber Verwahrung mit grossen Schlagbaumen[193] und auch einer Sorge einer sonderlichen Revolte gedachten diese Brieffe gantz nichts und hatte man genug zu thun das jenige, was auβ der Nachbarschafft spargirt wurde, auβ so vielerley Vermehrund Verminderungen gmndlich zu erfahren (S. 210–211).

Anno 1671 Januar. Schlechter Zustand in der Moscau

Den Zustand in der Moscau betreffend, war derselbe überauβ schlecht; sintemalnjyjoscau der Rebell Razin den Feldherren Dohloruck, den General Lieutenant Badonianowsky, den General Offan Nassokyn, und fast alle Grosse Moscowitische Herren, welche zu Felde gangen, erschlagen und ihre gantze Armee verjagt.

Seine Macht bestunde von Samoyitischen, Nakitanischen und Kalmuckischen Tartarn, wie auch denen hinter der Donez zusammen gebrachten Cosacken, welche meist Teutsche und Schweden zu Officirern hatten.

Sie haben auch seit der Eroberung des Konigreichs Casan die Fürstenthümer Wiodomica, Candone, Restica und andere erobert. Der Czar Alexius Michalowitz aber hatte die Knesen und Bojaren als Czerenosow, Labanow, Kenes Worotinsky und etliche Okolnizen annoch bey sich.

Im übrigen war ein gantzer Abfall zu besorgen, zumaln auch viel Teutsche Officirer darunter der Herr General Albrecht von Buchhofen, Obr. Harwicht, Obr. David von der Bussen, Obr. Hoffart und andere mehr benennet wurden. Obr. Munchhausen aber, Obr. Quell und Obr. Straβburg waren neben einigen Grossen Mos-cowiten umbkommen (S. 357–358).

Anno 1671 Februar. Rebell macht dem Moscowiter viel zu schaffen

Den Stephan Radzin belangend, gabe derselbe dem Moscowiter annoch so viel Radzin zu schaffen, daβ er mit seiner erschrockhchen Kriegsmacht auβ Lieffland gantzlich zuruck zu bleiben genothiget ward, massen er zu solcher extremitat gebracht, dap er auch Schwedischer Hiilffe benothiget, ausser welcher es mit demselben gantz gethan zu seyn schiene; zu welchem Ende er dann den Obristen Staden, einen gebohrnen Rigischen, nach Stockholm abgefertiget, welcher umb Contramandirung deβ Succurses, den gedachter Radzin haben solte, bate, erbote sich dargegen von alien strittigen Grantzen zu weichen und der Cron Schweden Satisfaction zu geben, wofern man ihm nur Hiilffe leisten wiirde. Immittelst musten alle Polnische Edelleuthe, die unter dem Moβcowiter wohnten, zum Entsatz auffsitzen, derer aber wenig wieder kamen, und sie gleichsam nur zur Schlachtbanck gefiihret wurden (S. 409).

Continuatio XXIII Diarii Europaei…vom Monat April biβ November 1671…Francltfurt-am-Mayn, 1672

Anno 1671 Aprilis. Zeitung aub Moscau

Auβ der Moscau lieffe Zeitung ein, theils daβ der Hauptrebell nicht allein auffs Haupt geschlagen und 16 000. Mann verlohren, auch gefangen worden, theils aber daβ er sich gantz аuβ andern Ursachen zuruck nach der Wolga den Weg nach Astracan hingewendet, deβwegen die Moscowitische Armee sich auch wieder zuruck begeben hatte; unterdessen wurde grosser Ernst gesehen, im Fruhling eine neue Armee auffzurichten, gedachten Rebellen, wann er sich etwa wieder hervor thun mochte, damit zu begegnen und einige von ihme verlassene Stadt zu besetzen, im ubrigen ware gewiβ daβ grosse Theurung im Lande und viel Volck von beyden Seiten in dieser Rebellion erwiirget worden (S. 43–44).

Anno 1671 Majus. Zustand von der Moscau

Den Zustand in der Moscau betreffend, so ward auβ der Wilda vom 18. dito folgendes berichtet: Alle diejenige so auβ Moβcau kommen, avisiren eintrachtig, dab die Affairen in der Moβcau sehr schlecht stehen, und viele frembde Officirer abgedanckt haben, umb sich nacher ihren Landen zu begeben, weilen sie unfazunlich tractiret worden. Der Feld-marschall Dolorucko ist mit viel Volcks auβgewesen, welcher Differente Platze und Dorffer spoliret hat und viel alte und junge Menschen auffgehangen, wurgen und viel Tormenten anthun lassen, darvon er eine suspicion hatte, daβ sie mit dem Haupt-Rebellen von Razin Correspondentz hielten, wodurch in die Quartiren ein grosser Schrocken kommen ist von solchen Tyrannischen Proceduren. Und thun die gemeine Volcker sich nacher dem vorgeschriebenen Rebell meistentheils begeben, welcher sie mit aller Civilitat empfanget und grosse Freyheiten gibt, so nun wol umbtrendt in 200 000 Mann starck ist, welche langst die Revier de Wolga in die Winter-Quartier gelegen haben, wordurch die Moffcowiter grosse Muhseligkeit haben sollen, weilen bey dem Rebellen mehrere Macht ist, als vorm Jahr, also daβ in den Quartieren nichts mehr als ein grosser Orlog zu erwarten ist.

Vom 21 aber ward aub der Stadt Moscau selbst geschrieben, daβ der Haupt-Rebell Stephan Razin, als er sein Weib und Kinder in der Stadt Chagelnick besuchet, von den Moscowiternsey auβgenommen, dann als Cornelius Jacob Leo ein Cosack durch seine Kundschaffter solches erfahren, hat er dieselbe alsobalden berennet und umbgeben, und deβ andern Tages einen gewaltigen Anlauff darauff gethan, weilen er aber zuruck geschlagen worden, hat er hierauff auβ dem Lager einen Deputirten an den Rebellen abgeordnet, und ihme vortragen lassen, ob er die Stadt und sich zu gleich gutwillig auffgeben wolte, welchen er alsobald umbbringen lassen. Diese wider aller Volcker Recht verubte Grausamkeit hat er so hoch empfunden, daβ er noch einen gewaltigeren und hefftigern Sturm auff die Stadt gethan und dieselbe mit sturmender Hand emgenommen, besagten Rebellen auff ein Schiff gesetzet und dem Groβfursten zugefiihret (S. 115–116).

Anno 1671 Julius. Haupt-Rebell in Moscau wird hingerichtet

Daβ es aber der rechte Haupt-Rebell Razin gewesen sey wolten meisten nicht glauben, gestalten er selbsten an seinem Ende diese Wort noch gesprochen: ihr todtet eurer Meynung nach den Razin, ihr habt aber den rechten noch nicht, und sind noch viel Razins welche meinen Tod rachen werden. Dannenhero dann die Innwohner zu Pleβkau kein Danck-Fest halten wollen, weilen sie nicht glaubten, dab diese Execution den rechten Haupt-Rebellen betroffen: So war auch der gemeine Mann wegen besagter Execution gantz nicht zu frieden, in Meynung, daβ man mit seinem Leben wider die ubrigen Lebende ein mehrers als mit seinem Tod hatte richten konnen, und daβ dieser sein Tod nur grausamer Tyranney verursachen wiirde, inmassen dann die Innwohner in Astracan, so sich, auf die Zeitung deβ Razins Gefangenschafft, meistentheils wiederumb Moscowitisch bezeiget, von deβ Rebellen machtigen Adharenten unmenschlicher Weise hingerichtet, zween gefangene grosse Woywoden an statt dieser beyden jammerlich hingerichtet worden (S. 252).

Johann Frischen Erbauliche Ruhstundcn. Das ist: Merkwurdige und nachdenliche Uriterredungen, darin allerhand nutzliche und erbauliche Materien abgehandelt, zugleich aiich jedesinal die vornehmstc Begedenheiten gegenwertiger Zeiten kurzlich eingefiihrtct iverden, 26 Untcrredung. Altona, 1677

Er [Radzyn] war em grosser vierschrodigter Kerl, von so breiten Achseln als ich niemahln einen Menschen gesehen habe. Hingegen aber umb dem Mittelleib so schmal, als irgend eine Jungfer seyn mag. Das Gesicht erwiese gnugsahm was fiir ein trutziges Gemiiht bey ihm sey. Er behielte auch solches in unverenderter Farbe, bip an sein Ende, und gab in dem geringsten kein Zeichen einiger Empfindligkeit von sich.

Wenig Tagen nach ihm ward ein Nonne verbrand, diese hatte sich als eine Amazonin bey ihm ungemeine Proben mehr als mannlicher Tapfferkeit erwiesen. Als gedachter massen einige seiner Troupen durch'den Dolhoruky geschlagen, hatte sich diese, so derselben Fiihrerin gewesen, in eine Kirche retireret, aus welcher sie dermassen wiederstand gethan, daβ sie erst alle ihre Pfeile verschissen, dadurch sie noch 7 oder 8 erleget, her nach aber da sie gesehen, daβ kein Widerstand mehr helffen wollen, ihren Sabel abgegiirtet, dahin geworffen und sich mit ausgestreckten Armen fur dem Altar auffs Angesicht nieder geworffen, in welcher Positur die eindringende sie gefunden und gefangen genommen. Dies Mensch muβ ungemeine Starcke gehabt haben, weil in der Dolhorukischen Armee niemand gefunden worden, der den Bogen so sie gefiiret biβ zum Ende anzuziehen vermogt. Ihren Muth lieb sie auch bey ihrer Hinrichtungen blicken, denn sie trat getrost auff die nach Moskowitische Manier von Holtz, Stroh und andern leicht brennenden Materien bereitete Hiitte und, nachdem sie die Creutz und andere Ceremonien gemacht, sprang sie hertzhafft hinunter, und riβ den Deckel nach sich zu, Hep auch, als alles in Flammen stund, nicht die geringste Stimme horen (S. 401–402).

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